Tipps fürs Campen bei kalten Temperaturen
Mit einem Camper oder Caravan ist sowohl der Urlaubsort als auch die Urlaubszeit flexibel wählbar. So bietet es sich auch hervorragend an, damit in den Winterurlaub zu fahren. Denn auch zu dieser Jahreszeit sorgt eine Auszeit für Erholung. Häufig wird ein verschneites Ziel gewählt, für das der Camper vorbereitet werden muss. Winter-Tipps für einen gelungenen Urlaub.
Camping im Winter – verschneite Berge, Schlittenfahren, Ski-Fahren, Snowboarden – ein Highlight in der kalten Jahreszeit. Doch vor Beginn eines Winterurlaubs auf Rädern sollten die Grundvoraussetzungen geprüft werden: Das Campingfahrzeug muss wintertauglich oder winterfest sein. Eine Heizung und eine hinreichende Isolierung sind dabei unverzichtbar. Ist dies gegeben, kann der Wohnraum zusätzlich aufgerüstet werden: zum Beispiel mit Thermomatten oder einem Vorzelt. Darüber hinaus sind eine gute Planung der Gasvorräte sowie eine frostfreie Wasserversorgung die Basis für sorgenfreien Winterspaß.
Auch sollte das Thema Reifen vor der Abfahrt nicht vernachlässigt werden: Für Caravans gibt es keine Winterreifenpflicht, doch stabilisieren sie das Gespann beim Bremsen und bei Kurvenfahrten. Anders sieht es beim Zugfahrzeug und Wohnmobil aus: In einigen Ländern wie Deutschland uns Österreich herrscht situative Winterreifenpflicht, in anderen Regionen sogar komplette Winterreifenpflicht. Außerdem gehört zu den Basics, die Scheibenwaschanlage mit Frostschutzmittel aufzufüllen, das Motoröl auf Wintertauglichkeit zu prüfen und zu checken, ob sich genug Frostschutzmittel im Kühlwasser des Motors befindet.
#1 Gemütlich, praktisch und warm: Vorzelte für Camper
Ein Vorzelt ist im Camping-Winterurlaub eines der praktischsten Hilfsmittel. Es dient zum einen als Klimaschleuse und Schmutzfänger, wenn es einen Boden hat. Zum anderen ist ein Vorzelt ein praktischer Stauraum für zum Beispiel Stiefel oder Skier. Außerdem gibt es hier Platz, um Getränke kaltzustellen. Wer gerne draußen sitzt, kann das Vorzelt als überdachte Terrasse nutzen und dem Schneetreiben ganz gemütlich mit einer Tasse Tee oder Punsch zuschauen. Besonders gemütlich wird es dabei mit einem Vorzeltteppich oder Vorzeltboden, der einen zusätzlichen Schutz vor Bodenkälte bietet. Auch sorgt er für guten Halt beim Ein- und Austreten des Campers – besonders bei Frost.
Für den Aufbau des Vorzeltes sollten Werkzeuge wie ein Hammer, um Heringe in den Schnee oder Eisschichten zu klopfen und eine Zange, um diese wieder zu entfernen, nicht fehlen. Auch ein Besen für den Eingangsbereich des Vorzeltes ist nützlich, um Dreck und Schnee herauszufegen. Im Regelfall sind Vorzelte etwas geneigt, damit Regen und Schnell schneller ablaufen können. Trotzdem sollten die weißen Flocken regelmäßig runtergeschoben werden.
#2 Thermomatten und Hauben für warmen Innenraum
Damit die Wärme im Camper bleibt, können Thermohauben auf die Fenster gesetzt werden. Dafür sollte bei der Anschaffung auf die richtige Größe geachtet werden. Ebenso können im Innenraum Thermomatten ausgelegt werden, damit die Füße warm bleiben. Auch hier muss beachtet werden, die richtige Passform auszusuchen oder die Matte richtig zuzuschneiden. Mit Thermohauben- und Matten wird der Camper noch besser isoliert, Scheiben vereisen weniger und die Kondenswasserbildung nimmt ab. Dadurch kann auch Gas eingespart werden.
#3 Gasversorgung sicherstellen
Bei der Planung des Winter-Campings ist darauf zu achten, dass Butan nur für Temperaturen über null Grad geeignet ist – für alles drunter wird Propangas zum Heizen und Kochen genutzt. In kalten Regionen ist außerdem stets im Auge zu behalten, dass genug Gas in der angeschlossenen Flasche vorhanden, Nachschub griffbereit oder einfach zugänglich ist. Ein Ausfall der Heizung wäre fatal. Eine 11-Kilo-Flasche Propangas reicht etwa zwei bis fünf Tage zum Heizen. Das hängt unter anderem von der Außentemperatur und der Fahrzeuggröße ab. Der Pegel sollte daher häufig kontrolliert werden.
Ist kein Gasfüllstandanzeiger in der Bordelektronik integriert, sollten die Gas-Vorräte mittels Tools wie Gaswaage oder Gas-Checker vorab und auch während des Aufenthalts regelmäßig geprüft werden. Auch sollte täglich kontrolliert werden, dass das Kaminrohr für die Heizung nicht blockiert ist, zum Beispiel durch Neuschnee. Läuft die Heizung erstmal, muss auf korrektes Lüften geachtet werden, damit es an Bord nicht feucht und dampfig wird. Die Lösung dafür ist regelmäßiges Stoßlüften. Sollte der Campingplatz einen Trockenraum besitzen ist es außerdem sinnvoll, feuchte Kleidung dort unterzubringen.
#4 Wasser und Strom beim Winter-Camping
Wer bei Temperaturen um den Nullpunkt oder niedriger campt, sollte sich vergewissern, dass die Wasserleitungen nicht einfrieren. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen sorgen beheizte Wassertanks dafür, dass es nicht zu Frost in der Wasseranlage kommt. Zum anderen kann mit Frostschutzmitteln in Teilen Abhilfe geschaffen werden. Vor dem Abstellen der Wohnung auf Rädern ist es ein guter Trick, einfach etwas Frostschutzmittel in die Waschbecken zu schütten. So kann das Wasser in den Leitungen nicht so schnell gefrieren.
Wenn Frischwassertoiletten mit einem eigenen Tank verwendet werden, kann auch hier durch etwas Frostschutzmittel verhindert werden, dass das Spülwasser einfriert. Für Grauwassertanks und Toilettenkassetten gibt ebenfalls entsprechende Mittel. Einige Camper sind allerdings schon mit Rohr-Isolierungen ausgestattet, sodass ein Nachrüsten oder der Einsatz von Frostschutzmitteln nicht notwendig ist.
Falls entsprechende Möglichkeiten vorhanden sind, sollte man im Winter an den Landstrom gehen – vor allem, wenn man einige Tage an einem Platz steht. Einerseits hält die Bordbatterie an kälteren Orten nicht so lang und andererseits ist der Verbrauch im Winter etwas höher als im Sommer. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass Stromkabel nicht anfrieren können.
#5 Weitere nützliche Gegenstände für den Alltag im Schnee
Um die Tage im Winterwunderland optimal zu meistern, bieten sich einige weitere nützliche Gegenstände für die Camper-Packliste an:
Falles es in die Berge geht: Schneeketten nicht vergessen. Im besten Fall wird das Aufziehen dieser vorher schon mal geübt.
Um zu verhindern, dass Räder und Stützen bei Tauwetter im Schnee oder Matsch versinken, können Holzbretter oder Stützplatten untergelegt werden.
- Schaufel/Klappschaufel und Eimer, um Schnee zu schüppen
- Besen – so bleiben Vorzeltteppich und Eingangsbereich sauber.
- Eiskratzer für Fensterscheiben, ggf. mit Teleskopstange
- Starthilfekabel für den Fall der Fälle
Neben diesen nützlichen und wichtigen Vorbereitungen darf der Spaß nicht zu kurz kommen: Es bietet sich zum Beispiel an, das Vorzelt mit Lichterketten auszustatten, um eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Auch kann eine Kuscheldecke oder ein Thermobecher für gemütliche Stunden sorgen.