Gartengestaltung in schattigen Bereichen
Dunkel, besonders feucht oder besonders trocken, unansehnlich: Was macht man mit solchen schattigen Ecken im Garten? Eine Möglichkeit ist, Kunstrasen oder einen Rasenteppich auszulegen. Die beiden Lösungen sind nachhaltig, pflegeleicht und sehen dazu noch schön aus. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, schattige Ecken schön zu gestalten.
#1 Schattenpflanzen bringen Abwechslung in dunkle Ecken
Nicht alle Pflanzen benötigen hellen Sonnenschein. In Baumschulen und Gärtnereien gibt es ein reiches Angebot an sogenannten Schattenpflanzen, die im Garten für eine entspannte Stimmung sorgen können. Dabei ist wichtig, dass nicht jeder Schatten gleich ist. Wird die Stelle im Garten von einem Baum oder hohen Hecken verschattet, ist das eine andere Situation als die dunkle Häuserschlucht in einem städtischen Umfeld. Für die Wahl der passenden Pflanzen ist auch wichtig, ob der Boden eher trocken oder doch feucht ist. Auch die Luftfeuchtigkeit muss stimmen.
Eines haben aber viele Schattenpflanzen gemeinsam: Sie bestechen nicht durch bunte Blüten. Stattdessen haben sie auffällige Blätter. Die ungewöhnlichen Farben der Blätter, die in Rot und Gelb leuchten, oft eine bezaubernde Innenzeichnung zeigen, wetteifern mit den ausgefallenen Formen. Im Schatten setzen sie so auffällige Akzente, die sich im Herbst noch intensivieren. So pflegeleicht wie Kunstrasen oder Rasenteppich sind die Schattenpflanzen allerdings nicht. Funkien und Farne sind beispielsweise typische Schattenpflanzen, die dazu noch Unkraut fernhalten.
#2 Kontraste provozieren: Pflanzen mit Rasenteppich kombinieren
Ein Garten muss nicht harmonisch und gleichförmig gestaltet sein. Die aparte Schönheit besonders gefeierter Gärten ergibt sich schließlich aus Kontrasten. Hier spielt man gerne mit Texturen und Strukturen, erzeugt Kontraste durch die Farbgebung. Für den Schattengarten bedeutet das: Großblättrige Pflanzen mit auffälliger Wuchsform können, angepflanzt im Kübel oder an exaltierten Punkten, einen Akzent setzen. Ob sie diesen Akzent gegenüber gemulchten oder gekiesten Wegen bilden, ist eine Frage des Geschmacks. Kunstrasen oder Rasenteppich bilden einen dezenten, feingliedrigen und sehr ebenmäßigen Hintergrund für wenige auffällige Schattenpflanzen.
#3 Wege geschickt anlegen
Laufwege aus feinen Steinen sehen zwar zwischen den großblättrigen Pflanzen wunderschön aus. Aber insbesondere an feuchten Stellen vermoosen die Wege schnell. Es ist unglaublich mühsam, die Steine ansehnlich zu halten. Algen setzen sich auf der Oberfläche der Steine ab, die Steine werden rutschig.
Werden die Wege im Garten nur von Fußgängern genutzt, müssen sie nicht gekiest sein. Eine günstige Alternative ist Mulch. Die Streuungen aus Rindenmulch halten das Unkraut fern und entfalten bei Wärme einen ganz charakteristischen würzigen Duft. Zu den typischen Schattenpflanzen bilden gemulchte Wege einen schönen Kontrast.
#4 Schatten unter Bäumen - Kunstrasen braucht kein Licht
Unter Bäumen und Sträuchern wächst kein Rasen. Diese Stellen sind zu dunkel. Dazu kommt der Wurzeldruck der Gehölze: Das mögen viele Pflanzen nicht. Bodendeckende Stauden kommen damit allerdings klar. Alles, was am Waldrand wächst, fühlt sich auch hier wohl. Gras gehört nicht dazu, die Pflanzen benötigen Licht und Freiheit nach unten.
Eine geschlossene, ebene Rasenfläche, die bis unter die Bäume reicht, erreicht man am ehesten mit einem Rasenteppich oder Kunstrasen. Die Rasen sind nachhaltig im Vergleich zu richtigem Rasen: Sie benötigen weder Wasser noch Dünger. Unkrautvernichter erübrigt sich ebenfalls, und mähen muss man den Kunstrasen auch nicht. Lediglich im Frühjahr will der Rasenteppich ein wenig Pflege, um aus dem Winterschlaf zu erwachen. Damit ist Kunstrasen pflegeleicht. Sowohl bei Kunstrasen als auch beim Rasenteppich reicht es, im Frühjahr mit dem Besen zu reinigen und mit wenig Wasser den Staub zu beseitigen.
#5 Trockene, heiße Sommer sprechen für Rasenteppich
Natürlich ist, wenn man an Insektensterben und Abtrag der Böden durch Starkregen denkt, ein gepflegter Rasen alles andere als nachhaltig. Das kurze Gras darf nicht blühen, bietet Bienen und anderen Insekten also wenig bis keine Nahrung. Als Lebensraum für die Tiere ist der kurze, gepflegte Rasen ebenfalls uninteressant. Wildkräuter fehlen, und mit den Insekten fehlen dann auch die Vögel, die hier keine Nahrung finden. Ein gesundes Ökosystem sieht anders aus. Dazu kommt der Aufwand: Rasen braucht regelmäßige Düngung und Wasser. Vor allem der kurze, ebenmäßige Rasen ist anfällig für Trockenheit, denn die kleinen Halme können kein Wasser speichern. Hoher Wasserbedarf und Dünger sind zusammen mit Unkrautvernichtung das Gegenteil von nachhaltig. Pflegeleicht sind solche Rasenflächen ebenfalls nicht.
Kunstrasen und Rasenteppich können in dieser Hinsicht punkten: Unkrautvernichtung, Düngung und Bewässerung entfallen vollständig. Die Umwelt wird also zumindest in einigen Aspekten geschont, wenn wir den Kunstrasen oder Rasenteppich mit dem "englischen Rasen" vergleichen. Zwar bietet so ein Kunstrasen Insekten und Vögeln auch keinen Lebensraum. Da Starkregenereignisse und extreme Trockenheit in den nächsten Jahren weiterhin problematisch bleiben, ist das eine elegante Lösung für die schattigen Ecken im Garten.
#6 Fazit: Pflanzen und Rasenteppich geschickt kombinieren, Kontraste zulassen
Die dunkleren Ecken im Garten können durchaus ihre eigene, angenehme und entspannende Atmosphäre entfalten, wenn sie geschickt gestaltet sind. Da hier nur ausgewählte Pflanzen überleben, bietet sich eine Kombination aus Kunstrasen oder Rindenmulch mit wenigen, aber dafür intensiv farbigen Schattengewächsen an. Der Rasenteppich bringt mit seinem leuchtenden Grün einen entspannenden Grundton in die dunklen Ecken des Gartens und ist zudem pflegeleicht und nachhaltig. Als Farbtupfer mit hoher Toleranz gegenüber Lichtarmut bieten sich Pflanzen wie Funkien oder Prachtspieren, Hortensien, Azaleen und Rhododendren an. Diese Pflanzen mögen es auch im Kübel - und der kann wunderbar mit Kunstrasen harmonieren.